Zwischen Swimlanes und parallelen Gateways - Geschäftsprozessmodellierung mit BPMN
03. Oktober 2019,
Geschäftsprozesse skizzieren und in Code umwandeln – genau das leistet BPMN (Business Process Model and Notation). Experten unterschiedlicher Fachrichtungen können so auf einer gemeinsamen Ebene Abläufe planen, designen, verbessern und dokumentieren. Ist ein BPD (Business Process Diagram) mal erstellt, so ist die dazugehörige Programmierung (fast) ein Knopfdruck.
Wer sich mit dem Thema auseinandersetzen will, muss sich erst in die Terminologien einlesen und die Semantik der Symbole verstehen lernen. Wer die Welt der Pools, Loops und Events betreten will, findet gute Einführungen und Übersichten auf Wikipedia und in YouTube-Videos. Sogar ein BPMN 2.0 Plakat kann online gefunden werden.
Wofür wir BPMN benutzen?
Unser Telekommunikations-Bereich setzt BPMN-Tools ein um bspw. den Fluss einkommender Anrufe festzulegen. So wird zum Zeitpunkt der Planung der Infrastruktur und des Wählplans gemeinsam mit den Verantwortlichen besprochen, welchem Weg einkommende Anrufe im Unternehmen zu folgen haben. Folgende Fragen sollen dadurch beantwortet werden:
- An welche Nebenstellen werden externe Anrufer geleitet?
- Welche Informationen erhalten externe Anrufen per IVR (Sprachdialogsystem) zu welchem Zeitpunkt?
- Wenn Nebenstelle x nicht belegt – wohin wird weitergeleitet?
- Ab welchem Zeitpunkt wird der Anruf an die Zentrale umgeleitet?
- Welcher Anrufer erhält welche Warteschlangen-Info, -musik?
- An welche Nebenstellen weiterleiten, wenn die Zentrale besetzt ist oder gerade ein Feiertag vorliegt?
- Etc.
Unser Webdevelopment verwendet BPMN-Tools je nach Komplexitätsgrad neuer Projekte, um etwa den Verhaltensfluss von Online-Shop-Kunden zu skizzieren. So wird in der Designphase ein gemeinsames Verständnis zusammen mit dem Shop-Betreiber etabliert. Dadurch lassen sich Prozessschleifen aufdecken, Optimierungspotentiale ausnutzen und von Beginn an Klarheit geschaffen.
Welches BPM-Tool wir einsetzen?
Nach längerer Recherche hatten wir uns für den Bizagi BPMN Process Modeler entschieden – hauptsächlich weil uns der intuitive Umgang damit überzeugt hatte (https://www.bizagi.com/). Auch funktionell steht Bizagi kostenpflichtigen Tools gegenüber kaum nach. Nachdem wir das Tool nun seit ein paar Jahren anwenden, können wir es guten Gewissens weiterempfehlen.
Wer einen qualifizierten, aber nicht ganz aktuellen Vergleich verschiedener BPMN-Tools betrachten möchte, findet einen sehr guten Artikel hier: https://www.computerwoche.de/a/18-bpm-software-suites-im-test,3093564
Künftig mehr BPMN
Auch intern starten wir mit der Verwendung. Weniger um Code zu generieren, sondern mehr um unsere eigenen hausinternen Prozesse zu dokumentieren und schließlich zu verbessern.
Fragen, Anregungen, Bemerkungen? Trau dich und kontaktiere uns!